Höre und stärke Deine Stimme

„Sprich, damit ich dich sehe!“ — Sokrates

Haben Sie sich schon einmal überlegt, dass Kommunikation zu einem großen Teil aus vielen Dimensionen des Hörens besteht?
Was klingt zwischen den Zeilen auf der nonverbalen Ebene mit?

Über den Stimmklang eines anderen Menschen hören wir, wie dessen Grundbefindlichkeit mitschwingt:
Klingt die Stimme frei, klar und resonanzreich? Klingt sie eng, gepresst? Abgehackt, hektisch? Leise, brüchig?
Gelingt das Aussprechen von Worten? Wie reagieren Sie als Lehrperson auf die Stimme Ihrer Schüler*innen?
Und umgekehrt:  Wie reagieren die Schüler*innen auf Ihre Stimme?

Befindlichkeiten, die sich in der Stimme auswirken können zu einem permanenten Begleiter werden, die sich in Mustern verfestigten und schließlich die persönliche Entfaltung stark einschränken. Für den Stimmklang sollten wir daher Empathie aufbringen – für den eigenen und ebenso für den Klang eines anderen. Es gibt keine Stimme, die der anderen gleicht.
Diese Tatsache, können wir nutzen!

Wenn wir die einzigartigen Qualitäten eines Stimmklangs erkennen und dessen Vitalität fördern, entfalten wir gleichzeitig unser körperliches Wohlbefinden. Denn eine schwingungsorientierte Regulation vieler im Körper unbewusst ablaufender Prozesse führt zu stimmlicher Kraft und Ausgeglichenheit. Diese Kraft und Ausgeglichenheit  sind besonders wichtig, wenn wir lange in lauten Räumen immer wieder stimmlich präsent sein müssen. Der Schlüssel zur Klangwahrnehmung hilft zudem, die eigenen Bedürfnisse zu adressieren, mehr Leistungs- und Durchhaltevermögen zu entwickeln, die Selbstwirksamkeit zu stärken und schließlich auch Geduld aufzubringen für die Äußerungen anderer.

In meinem Angebot arbeite ich mit Ihnen am Hören, Empfinden und Differenzieren von Klang und dem Wohlbefinden im Umgang mit Ihrer Stimme. Wir wecken und nutzen dazu die Räume des Körpers, die Elastizität der Faszien und das sensorische Feedback der Nerven. Mit leichten und intensiven Übungen stärken wir ein achtsames Hören, schärfen die Wahrnehmung für die Vibrationen in unserer Stimme und fördern den stimmlichen Klangfluss. Die entstehenden lebendigen und reichen Klänge dürfen zur Gewohnheit werden, auch im Vibrationsmuster der Sprechstimme.

Schenken Sie dem Hören mehr Beachtung!
Je öfter Sie achtsames Zuhören praktizieren, umso reichhaltiger wird die akustische Welt und die klangliche Ausdrucksfähigkeit der eigenen Stimme. Vertrauen sie auf diese Reichhaltigkeit und lernen Sie, diese zu stärken! So bekommt das alte Sprichwort von Sokrates seine aktuelle Bedeutung:

"Sprich, damit ich Dich sehe!"

Kurzbeschreibung

Dieses Seminar stärkt Hör-, Stimm- und Präsenzkompetenz im Unterricht. Ausgehend von der Einsicht, dass Kommunikation zu 50 % aus Zuhören besteht, arbeiten wir an achtsamem Hören, klanglicher Wahrnehmung und einem ökonomischen, tragfähigen Stimmgebrauch. Über einfache, wirksame Übungen (Körperräume, Faszienelastizität, sensorisches Feedback/Vibration) fördern wir einen freien, resonanzreichen Stimmklang und übersetzen ihn in die Sprechstimme für den Schulalltag. Ziel ist eine gelassenere, klarere Kommunikation – mit mehr Durchhaltevermögen, Empathie und Selbstwirksamkeit.

Zielgruppe

Lehrer:innen aller Schulformen, Referendar:innen, Schulsozialarbeit, pädagogische Teams, Schulleitungen.

Inhalte & Methoden

• • Achtsames Hören: Was ist Resonanz? 
  • Klangräume & Körperwahrnehmung: Elastizität der Faszien, Atem-/Körperräume wecken.
  • Vibrationswahrnehmung: Schwingung erleben
  • Sprechstimme im Flow: Von der Stimmübung in die Alltagssprache – tragfähig, verständlich, geduldig.
  • Kommunikation im Klassenraum: Stimme als Beziehungssignal; deeskalierend, ermutigend, klar.
  • Selbstregulation & Ausdauer: Stimmökonomie, Mikropausen, Regeneration im Schulrhythmus.

Nutzen

• • Für Lehrkräfte: Weniger stimmliche Ermüdung, mehr Klarheit & gelassene Präsenz.
  • Für Schüler:innen: Bessere Verständlichkeit, zugewandte Gesprächskultur, mehr Geduld im Sprechen & Zuhören.
  • Für die Schule: Gesundheitsprävention, konsistente Kommunikationsstandards, deeskalierende Wirkung.

Rahmen & Organisation

• • Tagesseminar 6,5 Std., z. B. 09:00–16:30

  • Einzelstimmbildungseinheiten und Gruppenarbeit, die in abwechselnden Kleingruppen organisiert sind. Alle Übungen werden nicht nur gemeinsam, sondern auch einzeln ausprobiert. Letzteres ist wichtig, um individuell Unterstützung reagieren zu können.

  • Gruppengröße: ideal 8–12 Personen (größere Gruppen nach Absprache).

  • Handout mit Seminarablaufplan, stimmphysiologischen Inhalten und Übungsanleitungen.

  • Voraussetzungen: bequeme Kleidung, bewegungsfreundlicher Raum, Stühle ohne Tische, Wasser.

Keep in Mind

• • Etwas, worauf ich bei jedem meiner Teilnehmer:innen ein Auge habe ist die Wertschätzung der Äußerung an sich, auch im Dialog mit sich selbst. Hierfür habe ich ein sehr gutes Ohr und einen Werkzeugkasten an stimmpädagogischen Hinführungen.  Ein besonderer Schwerpunkt meiner Arbeit stellt immer wieder das Erleben und die Hörerfahrung in den Vordergrund – diese Herangehensweise ist stark von der Methodik der angewandten Stimmpysiologie beeinflusst, die die selbstregulierenden natürlichen Prozesse in der Stimmentfaltung stärkt.